Mittwoch, 9. Mai 2018

FITZROY ISLAND

8./9.5.2018

Martina

Von den Kasuaren wieder zurück auf unserer Esperanza entscheiden wir uns für eine Nachtfahrt, denn der Ankerplatz im Hinchinbrook Channel ist äußerts schwellig. Wenn wir schon wackeln, dann möchte ich wenigstens ein Ziel erreichen. Die Wettersituation verspricht gemütlichen Wind und kaum Welle. So entschließen wir uns mit der Nachtfahrt gleich 80 Seemeilen zurück zu legen, und dafür dann mehr Zeit auf Fitzroy Island zu haben.

Gesagt getan, um 17:30 Uhr bei untergehender Sonnen laufen wir aus dem Hinchinbrook Channel aus. Sanft gleiten wir Richtung Norden und wir erleben "Segeln vom Feinsten". Selbstverständlich ist uns das nicht die ganze Nacht vergönnt, das wäre ja noch schöner, nein! Der Wind ist sowohl von der Stärke als auch von der Richtung äußerst wechselhaft. Keine Ahnung wie oft, aber jedenfalls mindestens stündlich ist irgendetwas zu ändern. Genua und Fock ausbaumen, Bäume abbauen, Fock wegrollen, Groß setzten, Bullenstander setzen, Bullenstander abbauen, Genua ausbaumen, Segel schiften (also auf der andere Seite setzen), weil der Wind binnen einer halben Stunde schön langsam von Südost, über Ost nach Nord und dann nach West dreht. Dazwischen ist natürlich auch eine Motorphase dabei, denn da hatten wir Gegenwind oder gar keinen Wind. Der Windmesser dreht sich im Kreis, sodass wir nicht immer gleich wissen ob er jetzt kaputt ist, oder ob der Wind verrückt spielt.



Eines ist auch ganz deutlich zu merken, wir sind wieder in tropischem Segelgebiet. Die nicht vermissten Squalls (kurzer Starkregen mit drehenden Winden) begleiten uns ab jetzt wieder.
Positiv zu bemerken ist die mit ein bis zwei Knoten nach Norden fließende Strömung. So sind wir trotz schwachem Wind schnell, denn die Strömung nimmt uns mit und beschert uns eine Ankunft am nächsten Tag zu Mittag auf Fitzroy Island in der Welcome Bay.

Hier stehen den Seglern 6 Bojen des Marina National Parks gratis zu Verfügung. Leider dreht sich der Schwell um die Insel herum und es ist so wie im Segelführer beschrieben ein unruhiger Ankerplatz. Nachdem ich aber schon gut eingeschaukelt bin und mein Scopoderm Pflaster hinter dem Ohr klebt, verspüre ich keinerlei Seekrankheit. Segeln ohne seekrank zu sein ist gar nicht so schlecht!!!


Nach einem Schläfchen erkunden wir die Insel. Eine "Strasse" führt zum Leuchtturm an der Nordostseite von Fitzroy Island.





Der Wind und die tief dahin fliegenden Wolken versetzen uns immer wieder einen Sprühregen wie von einer Klimaanlage im Freien in Österreich.
Auf unserem Rückweg besteigen wir noch den Gipfel von Fitzroy und winden uns über den "Boulder Walk" mit unzähligen Felsenstufen zurück in unsere Ankerbucht.


In der Ankerbucht ist auch eine Hotelanlage und ein Campingplatz, beides ist so gut in der Natur versteckt, dass man die Bauten vom Wasser aus kaum sehen kann. Gut gemacht!!


Am nächsten Morgen fahren wir zum vorgelagertem Riff, denn es ist mir des öfteren als wunderschönes Riff empfohlen worden. Die Frage, ob zu dieser Jahreszeit noch die tödlichen Quallen "Irucanji" in diesem Gebiet sind, wird uns nicht eindeutig verneint. Also ziehen wir uns lange Laufhosen und langärmelige T-Shirts an um bestmöglich geschützt zu sein. Es ist für uns schon sehr eigenartig sich ganz anzuziehen, um gefahrlos ins Wasser gehen zu können. Resumee: diesen Schnorchelplatz kann man sich sparen. Es herrscht extrem schlechte Sicht auf viele tote Korallen und nur hie und da schwimmt ein Fisch vorbei.




Nachdem der Ankerplatz so unruhig ist, beschließen wir gleich nach Cairns zu segeln. Es sind nur 16 Seemeilen und so erreichen wir die Marina und werfen uns ins Stadtleben.


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